Was sind Owner‘s Earnings?
Was sind Owner‘s Earnings?
Owner‘s Earnings ist eine von Warren Buffett geprägte Zahl und schlüsselt im Vergleich zum Gewinn besser auf, wie viel Geld ein Unternehmen tatsächlich für seine Anteilseigner verdient hat. Genauer betrachtet Buffett den Gewinn, korrigiert um Abschreibungen, Amortisierungen und andere Nicht-Cash-relevante Aufwände. Davon werden Investitionsausgaben wie Maschinen und Gebäude abgezogen, die notwendig sind, um die Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens zu erhalten. Übrig bleiben die Owner’s Earnings, also das Geld, was theoretisch an die Anteilseigner ausgeschüttet werden könnte, ohne den Unternehmensbetrieb zu stören.
Vereinfacht werden Owner’s Earnings oft mit dem Free Cash Flow gleichgesetzt, weil die Ergebnisse der beiden Zahlen sehr oft ähnlich sind. Daher wird oft stattdessen die Formel zur Bestimmung des Free Cash Flows genutzt, weil sie einfacher zu bestimmen ist. Der Free Cash Flow berechnet sich aus dem operativen Cash Flow abzüglich der getätigten Investitionsausgaben, auch Capital Expenditures (kurz CapEx) genannt. Er wird oft in den Jahresberichten explizit ausgewiesen.
Supreme Pizza hat im letzten Jahr einen operativen Cash Flow von 10 Mio. € erzielt. In dem gleichen Jahr hat Supreme Pizza Capital Expenditures in Höhe von 6 Mio. € getätigt. Somit würde dem Unternehmen 4 Mio. € an Cash übrig bleiben. Theoretisch könnte Supreme Pizza das übrige Geld an seine Aktionäre ausbezahlen, ohne den Betrieb und die aktuelle Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens zu gefährden.
Der Vorteil der Owner‘s Earnings gegenüber dem Gewinn ist, dass sich die Owner‘s Earnings buchhalterisch nicht verzerren lassen. Sie geben einen klaren Aufschluss darüber, wie viel Geld für den Anteilseigner übrig bleibt.
Die präzise Bestimmung der Owner‘s Earnings gestaltet sich schwierig, da es nicht immer eindeutig ist, welche Investitionsausgaben zu dem Erhalt der Wettbewerbsfähigkeit zählen. Daher wird oft stattdessen vereinfacht die Berechnung des Free Cash Flows genutzt.
Die Owner’s Earnings können von Jahr zu Jahr schwanken, weil ein Unternehmen seine Investitionsausgaben über die Jahre unterschiedlich verteilen kann. Daher ist es wichtig, die Zahl nicht nur für ein Jahr isoliert zu betrachten, sondern über mehrere Jahre.