Was ist das Debt-to-Equity Verhältnis eines Unternehmens?
Was ist das Debt-to-Equity Verhältnis eines Unternehmens?
Die Debt-to-Equity Kennzahl, auch Verschuldungsgrad genannt, beschreibt mit wie viel Fremdkapital ein Unternehmen im Vergleich zu seinem Eigenkapital arbeitet.
Sie berechnet sich, indem die Gesamtverbindlichkeiten des Unternehmens durch sein Eigenkapital geteilt werden.
Zu den Gesamtverbindlichkeiten zählen sowohl kurzfristige als auch langfristige und sonstige Verbindlichkeiten. Das Eigenkapital ist die Differenz aus dem Gesamtvermögen und den Gesamtverbindlichkeiten in der Bilanz.
Der Getränkehersteller LeoLimo hat Gesamtschulden von 100 000 Euro und besitzt ein Eigenkapital von 50 000 Euro. Dessen Konkurrenz LimeUp hat Gesamtschulden 50 000 Euro gegenüber von 150 000 Euro Eigenkapital.
LeoLimo besitzt somit ein Debt-to-Equity Verhältnis von 2. LimeUp hingegen von nur 0.33.
Bei diesem Vergleich besitzt LimeUp die bessere Finanzstruktur. Denn es weist 1 Euro Schulden gegenüber 3 Euro Eigenkapital auf. LeoLimo hingegen hat je 1 Euro Schulden nur 0.5 Euro Eigenkapital.
Das Debt-to-Equity Verhältnis gibt Dir Aufschluss darüber, wie viel seiner Geschäfte das Unternehmen aus eigener Tasche finanzieren kann. Es ist außerdem ein Maß für das Kreditrisiko des Unternehmens.
Ein hoher Verschuldungsgrad deutet darauf hin, dass seine Geschäfte primär durch Schulden finanziert werden. Mit steigendem Verschuldungsgrad steigt auch das Kreditrisiko, sprich: das Risiko Schulden nicht mehr bedienen zu können.
Warren Buffett empfiehlt Unternehmen, die einen Verschuldungsgrad von 0.5 und kleiner aufweisen.
Ein zu niedriger Verschuldungsgrad kann aber auch heißen, dass es die Vorteile seiner finanziellen Struktur nicht für eine Expansion nutzen kann.
Das Debt-to-Equity Verhältnis ist schwer über verschiedene Branchen hinweg zu vergleichen. Banken beispielsweise haben im Vergleich zu anderen Branchen ein hohes Debt-to-Equity, weil sie mit sehr viel Fremdkapital arbeiten. Weiterhin sollte die Kennzahl nicht nur für ein einzelnes Jahr betrachtet werden. Mehrere vergangene Jahre sollten verglichen werden, um zu prüfen, ob das Unternehmen Schulden eher auf- oder abgebaut hat.
Wie auch alle anderen Kennzahlen ist das Debt-to-Equity Verhältnis nur eine von vielen Kennzahlen, die für eine Investitionsentscheidung genutzt werden sollte. Daher sollte sie nie isoliert betrachtet werden.